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Mark Zuckerberg

Mark Zuckerbergs 10-Jahres-Plan: Die Zukunft von Facebook

Wer seine Freundeliste auf Facebook beobachtet, wird feststellen: Immer mehr Menschen verlassen das soziale Netzwerk. Droht Gründer Mark Zuckerberg nun das Myspace-Desaster? Ist Facebook in drei Jahren tot? Das überraschende Ergebnis lest ihr hier.


Eines der größten sozialen Netzwerke der Welt geht derzeit durch eine Krise. Immer mehr Menschen machen ernst und löschen ihre Accounts auf Facebook. Einerseits sehen sie keinen Sinn mehr in dem Netzwerk, weniger Freunde posten lustige Sachen und die Werbung nimmt zu.

Andererseits protestieren sie so gegen die Datenschutzprobleme. Facebook verdient sein Geld mit den Daten seiner Nutzer, wertet diese in der Tiefe aus und schaltet personalisierte Werbeanzeigen. Das geht vielen zu weit – sie wollen lieber anonym im Netz bleiben.

Facebook selbst löscht derzeit auch so viele alte, unbenutzte und falsche Profile, wie es finden kann. Über Nacht brechen einigen Fanseiten so hundertausende Follower weg. Ebenfalls büßt Facebook seine Strahlkraft vor allem bei der jüngeren Generation ein. In ihren Augen ist Facebook ein Netzwerk bei dem Eltern, Lehrer und Werbung zu finden sind. Sie wandern vermehrt in Konkurrenznetzwerke aus.

Schon 2013 widmete die Huffington Post dieser Entwicklung eine Grafik:

Wichtige Social-Media Seiten

Sie zeigt die Veränderung der Relevanz von sozialen Netzwerken in der Wahrnehmung von Jugendlichen, über ein Jahr gemessen.

Facebook bricht also das Einzige weg, aus dem es Kapital schlagen kann: Die Nutzer. Hält diese Entwicklung an, so ist sicher davon auszugehen, dass das soziale Netzwerk keine drei Jahre mehr existieren wird.

Warum ist das so?

Vor allem lernt Facebook immer besser gezielte Werbung einzubinden. Wer sich heute den eigenen Newsfeed ansieht und dabei “Hauptmeldungen” ausgewählt hat, sieht gerne mal bis zu fünf “gesponsorte” Beiträge, deren einzige Verbindung zu einem ist, dass ein Freund irgendwann einmal die Fanseite dazu geliked hat.

Facebook ist auch nicht unbedingt der Ort im Netz, um auf dem Laufenden zu bleiben. Dafür eignen sich Netzwerke wie Twitter deutlich besser.

Facebookfamilie
Die Facebookfamilie (Quelle: Facebook: https://de.newsroom.fb.com/news/2015/03/f8-2015-eroeffnung/)

Wenn nun die Freunde verschwinden, oder einfach aufhören relevante Dinge zu posten, dann wird Facebook selbst immer irrelevanter. Gleichzeitig fällt es vielen Leuten schwer einzuschätzen, was sie genau posten können. Das Beispiel des eigenen Mittagessens gilt als allgemein geächtet, aber was interessiert Freunde, Arbeitskollegen und Bekannte? Der private Urlaub? Sind diese Bilder sicher? Ein Spiegelartikel? Beim letzten Mal hat der Artikel nur fünf Likes bekommen, also auch nicht. Am besten postet man also gar nichts mehr, weil man sich vorher nie sicher sein kann, ob es ankommt.

Facebook verliert ebenso seine Einzigartigkeit. Junge Menschen beschreiben es beispielsweise so:

WhatsApp hat für mich persönlich alle Funktionen ersetzt, die ich vorher hauptsächlich auf Facebook genutzt habe.

Neuigkeiten gibt es auf Twitter, Bilder auf Tumblr, Fotos auf Instagram und Videos auf Vine und YouTube – auf Facebook bleiben die Gruppen und Veranstaltungen, aber auch dafür gibt es mittlerweile andere Lösungen.

Facebook ohne Nutzer

Die bereits genannten Konkurrenznetzwerke sind das Problem für Facebook. Ohne Nutzer kann das Netzwerk nicht existieren. Nur mit Masse ist man relevant. Dasselbe Problem haben neue Instant-Messaging-Apps wie Threema oder WeChat : Sie sind durchaus ein würdiger Ersatz für das allgegenwärtige WhatsApp und haben zum Teil sogar bessere Funktionen. Wenn aber niemand aus dem eigenen sozialen Umfeld sie nutzt, bleiben sie sinnlos.

Facebooks Konkurrenz

1. Tumblr

Tumblr ist das derzeit am schnellsten wachsende soziale Netzwerk. Es gehört seit 2013 Yahoo und kostete etwa 990 Millionen Dollar. Im Wesentlichen funktioniert es wie Facebook ohne Freunde: Man folgt Blogs die man spannend findet und wird über deren Aktualisierungen informiert. Selbst lässt sich ebenfalls auf diese Art bloggen und das Ganze funktioniert auf Wunsch anonym.

Die junge Generation wandert dorthin aus, weil sie sich dort sicherer, privater und unter sich wähnt. Facebook wird von immer mehr Autoritätspersonen wie Eltern und Lehrern aktiv benutzt und die jungen Menschen flüchten aus diesem Kosmos, in denen die Mutter ein gleichberechtigter Nutzer ist, der Urlaubsbilder postet oder Musiker liked.

Tumblr-Dashboard
Tumblr-Dashboard

2. Instagram

Instagram ist ein weiteres beliebtes Netzwerk. Die App ermöglicht das Knipsen von Bildern und eine anschließende Verfremdung der Aufnahmen. Dann lassen sich die Bilder veröffentlichen und ähnlich wie bei YouTube und Twitter Abonnenten sammeln. Das Netzwerk gehört Facebook und kostete eine Millarde Dollar.

3. Vine, YouTube, Snapchat und Twitch

Ebenfalls Konkurrenz bekommt Facebook von Diensten, bei denen nicht einmal das soziale Netzwerk an erster Stelle steht. Vine ist ein Dienst, um sehr kurze Videos zu teilen und gehört zu Twitter. YouTube wird langsam ebenfalls zum Netzwerk – über Kommentarfunktionen beispielsweise. Snapchat ist ein Fotodienst, wie Instagram, mit der Besonderheit, dass verschickte Bilder nur eine Zeit lang bestehen bleiben, dann zerstören sie sich selbst. Twitch ist ein Streamingdienst, vornehmlich für Gamer, wo die Zuschauer live beim Spielen zusehen können. Das Unternehmen gehört Amazon.

Eigentlich könnten wir Facebook also schon mal vorsorglich zu Grabe tragen. Das Netzwerk wirkt derzeit wie der Dino Myspace damals vor seinem Untergang: Behäbig, von Konkurrenz eingekreist und kurz vorm sterben. Oder?

Weit gefehlt.

Zwar werden die Medien nicht müde Facebook totzusagen und der Exodus der Nutzer klagt auch überall im Netz sein Leid: Facebook sei schlecht, veraltet, klaue alle Daten und sei außerdem natürlich bald oder schon längst tot.

Schauen wir mal ein bisschen hinter die Kulissen, wird 2015 langsam aber sicher Mark Zuckerbergs lang angelegte Strategie deutlich. Facebook investiert an allen Ecken und Enden in Zukunftstechnologie. Sogar einen 10-Jahres-Plan hat Zuckerberg kürzlich auf einer Pressekonferenz präsentiert

Irgendwann kommt die Virtuelle Realität: Facebook besitzt bereits Oculus Rift .

Shoppen wir bald über soziale Netzwerke? Facebook ist vorbereitet. Das soziale Netzwerk befindet sich nach wie vor auf Einkaufstour und entwickelt darüber hinaus selbst eine App nach der anderen.

Video Cookie Zustimmung

Zwei Milliarden Euro haben beispielsweise allein der Kauf von Instagram und WhatsApp gekostet. Hier liegt, dass sei an dieser Stelle einmal erwähnt, übrigens ein großer Trugschluss der Facebook-Verlasser: Sie weichen vermehrt auf WhatsApp aus, was nichts anderes ist, als Facebook.

Was bezweckt Mark Zuckerberg mit all dem?

Das alles ist Teil einer groß angelegten Strategie, an deren Ende ein sehr ehrgeiziger Plan steht: Facebook will das Internet selbst werden.

Mark Zuckerberg
Zuckerberg stellt seine Strategien auf der hauseigenen Messe F8 im Video vor (Quelle: Facebook)

Schon heute ist das Selbstverständnis des Unternehmens nicht mehr das eines sozialen Netzwerks, sondern Zuckerberg bezeichnet Facebook als eine “Familie von Apps”. Der Konzern besitzt neben den genannten Apps WhatsApp (Instant Messaging), Instagram (Photodienst), Oculus Rift (Virtuelle Realität), auch diverse andere: Wit.ai (Spracheingabe am PC), Deals (Werbeplattform) Paper (Newsfeed), Slingshot (Snapchat-Klon), Mentions (App für berühmte Personen), Rooms (Facebookgruppen in einer eigenen App), Liverail (Plattform, um soziale Inhalte zu vermarkten) und viele mehr.

Zuckerbergs Pläne

Facebook blickt einerseits in die Zukunft: Zuckerberg bezeichnet Oculus Rift beispielsweise als große Wette auf die Zukunft, da er glaubt, dass die nächste soziale Plattform die virtuelle Realität sein wird. Andererseits macht sich Facebook für die Nutzer auch in der Zukunft unentbehrlich: Sie werden nicht ohne die Angebote des Konzerns können oder wollen.

WhatsApp hat das gezeigt. Trotz vieler Alternativen sind die Nutzer immer noch dort. Und sollte es einmal einen potentiellen Konkurrenten geben, kauft ihn der Konzern. Facebook bleibt damit auf lange Sicht der Mittelsmann zwischen Werbenden und Beworbenen.

Wie ehrgeizig Zuckerberg ist, zeigt ein kurzer Blick in das ambitionierteste Projekt: Facebook will Internet in jede Region der Welt bringen und entwickelt dafür eigens Flugzeuge(!), die lange in der Luft bleiben können. Zudem plant Zuckerberg seine Appfamilie soweit auszubauen und zu verknüpfen, dass mit einem Klick jedweder Inhalt über alle Apps teilbar wird. Bezahlen soll man in Zukunft auch per “Gefällt mir” können. Eine eigene künstliche Intelligenz ist ebenfalls in der Entwicklung.

Internet Flugzeug
Dieses Flugzeug könnte Internet in jeden Winkel der Welt bringen (Quelle: Internet.org)

Der Rest des Internets wird so unattraktiver: Alles was der Nutzer benötigt, findet er innerhalb der Mauern von Facebook. Die Monetarisierung wird auch kein Problem mehr sein – Firmen wie Liverail, die der Konzern einkauft, sind Spezialisten darin, soziale Inhalte zu vermarkten. Mit der Masse an Daten, die Zuckerberg sammelt, wird der Werbeplatz im Facebookumfeld noch attraktiver, da Streuverluste nahezu nicht mehr auftreten.

Die Milliarde

Facebook will eine Milliarde Nutzer in seinen größten Apps, bevor eine Monetarisierung angestrebt wird. Eine Weile wird WhatsApp also noch werbefrei werden, derzeit hat die App 800 Millionen Nutzer. Zuckerberg gibt sich für die Milliarde in allen wichtigen Apps fünf Jahre Zeit.

Nachtrag (21.04.2015): Seit wenigen Tagen ist bekannt, dass Facebook bereits beginnt, seine Monetarisierungsstrategie auf die “App-Familie” auszuweiten. Neuester Kandidat: Instagram. Die Fotoapp zeigt in Zukunft auch in Deutschland zwischen den Bildern der Freunde gesponsorte Fotos. Bisher sind Firmen wie Rewe, Zalando, Samsung und einige Automarken als Werbepartner an Bord. Instagram versichert, dass die Werbung ““langsam und mit Bedacht“ eingeführt werde.

Die Zukunft des Internets weist genau in die Richtungen, die Facebook einschlägt. Die Videonutzung nimmt stetig zu und Facebook löst bereits heute die Videoplattform schlechthin, YouTube, in einigen Monaten in der Anzahl der Views ab. Denkt einmal daran: Wie viele Videos flimmern derzeit über eure Pinnwand? Die Icebucket-Challenge sahen nach Facebookzahlen 440 Millionen Menschen.

Mit der weltweiten Vernetzung mit kostenlosem Internet und der langjährigen Entwicklung einer Virtual Reality-Plattform, denkt Facebook heute weniger an Nutzer, die lieber zu WhatsApp gehen, als an die globale Zukunft. Facebook mag als soziales Netzwerk zwar tot sein, aber wird in der Zukunft immer und immer mächtiger werden.