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Amazon wirft Schnäppchen-Portale wie myDealz und Co. aus Partnerprogramm


Von Affiliate Deals | 24.November 2016

Wie Wortfilter.de gestern berichtete, wurden myDealz.de und andere Schnäppchen-Plattformen kurzfristig aus dem Amazon Partnerprogramm entfernt. Zu den Hintergründen wollte sich Amazon nicht äußern.

Das Amazon Partnerprogramm ist einer der größten Umsatztreiber im Affiliate-Marketing überhaupt. Zigtausende Websites, Shops, Blogs und mittlerweile auch Podcasts verdienen mit, wenn deren User (über den passenden Link) beim Onlineversand einkaufen.

Auch wenn die Gewinnspanne, je nach Produktkategorie, nicht unbedingt die höchste ist, fällt es als kleiner Publisher doch schwer, auf die zusätzlichen Provisionen durch Gelegenheitskäufe zu verzichten. Kaum Mehraufwand, einfach ein Widget eingebunden und schon wird mitverdient. Für solche Publisher ist die gestrige Meldung kaum von Interesse. Wie sieht es jedoch am anderen Ende des Spektrums aus? Kurz gesagt: schlecht.

Rauswurf als globale Entscheidung

Was war passiert? Wie Mark Steier in seinem Blogbeitrag schreibt, wurde er gestern von Mitgliedern der myDealz Facebook-Gruppe darauf hingewiesen, dass anscheinend keine Angebote vom Amazon PartnerNet zu finden waren. Eine Nachfrage bei Amazon ergab: myDealz wurde, zusammen mit einigen anderen Anbietern, vom Amazon Partnerprogramm ausgeschlossen.

Die myDealz-Gruppe hat über 500.000 Mitglieder. Die Umsätze, alleine durch Amazon, dürften im Millionenbereich liegen. Gelegen haben – denn damit ist nun, bis auf weiteres, Schluss. Wie sich die Situation entwickeln könnte, beschreibt Steier in seinem Beitrag so:

“Aus dem Umfeld von großen Preisvergleichsseiten bekam ich den Hinweis, dass Amazon derzeit bemüht sei, individuelle Verträge mit den jeweiligen Partnern abzuschließen. Am Ende des Tages wird Amazon wohl die Meinung vertreten, selbst stark genug für guten Traffic zu sein. Ob Amazon nun Preissuchmaschinen bezahlt oder nicht, ohne Einbeziehung der Amazon-Preise ist jede Preissuchmaschine für den Nutzer ohne Relevanz. Das bedeutet: Amazon könnte sich auch auf den Standpunkt stellen: Unsere Links könnt ihr gerne kostenlos haben, aber bezahlen werden wir nicht für den Traffic.”

Ich denke, dass er mit dieser Einschätzung ziemlich nahe an der Wahrheit ist. Amazon hat durch seine Vormachtstellung eine einzigartige Verhandlungsposition, die auch von einer halben Million Facebook-Schnäppchenjägern nicht wirklich angefochten wird.

Fazit

Ein Ausschluss, ohne jegliche Vorankündigung (zumindest keine offizielle), gehört nicht gerade zum guten Ton. Reichweitenstarke Publisher werden diese Entwicklung zurecht mit ein wenig Skepsis betrachten. Auf der anderen Seite stellt sich die berechtigte Frage, welchen Nutzen solche Schnäppchen-Communities nicht nur für Amazon, sondern letztendlich auch deren Zulieferer haben. Letztlich kann man sich Mark Steiers Fazit eigentlich nur anschließen, wenn er schreibt:

“Die Schnäppchenportale, und gerade myDealz.de, sind mir schon häufig sehr unangenehm aufgefallen. Und zwar immer dann, wenn Preisfehler von Händlern exzessiv beworben und ausgenutzt wurden (Erinnerung: notebooksbilliger.de), oder auch, wenn es zu erheblichen Manipulationen gekommen ist (Hier das Beispiel: Conrad Elektronik). Ich frage mich in der Tat, ob die großen Marktplätze solche „Durchlauferhitzer“ wirklich brauchen und welchen Wert die Konvertierungen und Konsumenten haben, die über solche „Buden“ kommen. Daher fällt mir kaum Kritik ein.”