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Gesichtserkennung bei Facebook

Google meldet auf Social-Media basierendes Gesichtserkennungspatent an

Mit der Anmeldung eines Patents für ein System, das soziale Netzwerke zur Identifizierung von Gesichtern in Bildern verwendet, möchte der Konzernriese Google die Gesichtserkennung revolutionieren. Am 24. Juli 2018 genehmigte das US – Patent- und Markenamt Googles Einreichung.


Bereits im November 2015 beantragte Google das Patent für seine Gesichterkennungs-KI “Facial Recognition with Social Network Aiding“. Das System beruht auf Informationen aus sozialen Netzwerken, wie Facebook und Twitter, soll aber auch auf Gmail, Online-Blogs und sogar Terminkalender zugreifen, um Personen zu identifizieren. Hierzu werden neben dem Abgleichen von Bildern auch soziale Verbindungen analysiert.

Die Reverse Image Search (umgekehrte Bildersuche oder auch Rückwärtssuche) sollte den meisten ein Begriff sein. Google bietet seinen Usern schon länger die Möglichkeit, neben Suchbegriffen auch Bilder hochzuladen, um nach Ergebnissen zu suchen. Die Reverse Image Search konzentriert sich darauf, ähnliche Bilder zu finden sowie – zumindest bei bekannten Persönlichkeiten – weitere Informationen wie den Namen aber auch Links zu Webseiten und Social-Media Accounts preiszugeben.

Google_Reverse_Search
Mit Hilfe der Reverse Search lassen sich ganz einfach Informationen zu einer Person anzeigen. Screenshot/Google

Auf diesem System basiert auch Googles neue Technologie. Bisher verweist die umgekehrte Bildersuche fast ausschließlich auf Seiten und Accounts, die das selbe Bild verwenden, mit dem man gesucht hat – so wie auch bei unserem aufgeführten Beispiel. Die künstliche Intelligenz, die hinter Googles Patent steckt, soll das nun ändern. Künftig soll es nicht nur möglich sein, Gesichter mit Hilfe von visuellen Hinweisen zu identifiziert, sondern auch verschiedene Formen von Daten aus persönlicher Kommunikation, sozialen Netzwerken, Apps und sogar den Kalender dazu zu nutzen, alles über die abgebildete Person herauszufinden. Konkret bedeutet das: Anstatt nur ein und dasselbe Bild (und die dazugehörigen Seiten) angezeigt zu bekommen, werden sämtliche Fotos und Informationen der Person zu sehen sein.

Die Technik dahinter

Wie bereits erwähnt, möchte Google unter anderem auf Social-Media Accounts, Terminkalender und andere Daten zugreifen, um Personen zu identifizieren. Doch wie genau funktioniert das?

Benutzer geben eine „visuelle Anfrage“ in Form eines Fotos, Screenshots, gescannten Bildes oder Bildsequenz aus einem Video ein. Das System analysiert das Bild und sucht dann nach anderen Bildern, die visuell ähnlich sind. Darüber hinaus zieht Google weitere Informationen aus einer Reihe von selbst eingegebenen Daten, wie z.B. der Heimatstadt, dem Alter, dem Beruf und verschiedenen anderen Faktoren. All diese Daten gleicht das System dann mit Daten aus sozialen Konten und anderen gemeinschaftlichen Apps ab.

Ein Beispiel: Man sucht einen alten Freund aus Schulzeiten. Zur Verfügung steht nur ein altes Foto. Darüber hinaus kennt er seinen Namen, das Geschlecht, die Heimatstadt und das Alter. All diese Daten pflegt man nun in das System ein. Google findet nun mehrere Bilder, die dem hochgeladenen sehr ähnlich sind. Aufgrund der vorher eingegebenen Daten, sortiert die KI nun eigenständig alle Profile aus, deren Daten nicht auf die des Schulfreundes zutreffen. So sichert sich das System ab, dass es auch wirklich der Schulfreund ist, der dann als Ergebnis angezeigt wird. Darüber hinaus gibt es durchaus die Möglichkeit, dass das Sytem noch weitere Informationen herausfiltert, die man bis dato nicht wusste. So könnte mein Schulfreund beispielsweise geheiratet und einen anderen Namen angenommen haben.

Mögliche Anwendungsgebiete

Bislang ist noch unklar, wie genau Google sein neu gewonnenes Patent einsetzen möchte. Fakt ist, dass die jetzige Reverse Image Search von dem neuen System profitieren wird. Denn dann würde beispielsweise das Markieren von Personen auf Gruppenfotos automatisiert werden. Darüber hinaus soll es dann sogar die Möglichkeit geben, diese Bilder automatisch mit den Freunden zu teilen, die zuvor identifiziert worden sind. Doch es gibt auch besorgniserregende Anwendungsfälle. So könnte Google die Daten nutzen, um sie an Strafverfolgungsbehörden zu übermitteln. Oder es werden Personen auf Bildern und Plattformen identifiziert, auf denen sie nicht identifiziert werden möchten. In jedem Fall muss mit ethischen und datenschutzrechtlichen Protesten gerechnet werden.